Wohnmobil Renovierung – Das Badezimmer

Bei meiner Wohnmobil Restaurierung und Renovierung hat das Badezimmer die wohl größte Veränderung hinter sich. Was genau wir Schönes gezaubert haben, wie es vorher und zwischendurch ausgesehen hat und welche Materialien wir verwendet und verbaut haben, erfährt ihr hier.

Jede Menge Plastik, eine Chemietoilette und ein provisorisch eingebautes furniertes Schränkchen … Wie ihr sehen könnt, hat die Badezimmer Einrichtung nicht nur optisch, sondern auch funktional definitiv ausgedient. So sehr ich den vintage Charme des Fahrzeugs auch mag, im Badezimmer darf es dann doch etwas hübscher und vor allem auch praktischer werden.

Der Badezimmer Umbau

1. Die Planung

Mit einem Blatt Papier, einem Stift und einem Maßband bewaffnet haben wir uns dann erst mal an die Arbeit gemacht, den kleinen Raum vermessen und auf Papier gebracht. Nun ging es los mit der Planung. Ich habe mir lange Gedanken darüber gemacht, wie ich die Anordnung im Badezimmer umsetzen möchte und hatte dank meiner Erfahrung mit anderen Vans auch ganz genau im Kopf, welche Anforderungen ich an mein Badezimmer habe. Ich wusste von Anfang an, dass ich die Chemietoilette gegen eine Trockentrenntoilette tauschen möchten, einen Waschtisch mit viel Stauraum und eine Dusche verbauen möchte. Außerdem habe ich mich dazu entschieden, den Zugang durch die Wartungsklappe der Chemietoilette als Außendusche umzufunktionieren. Nachdem ich mich zusätzlich an den vorhandenen Abflussrohren orientieren musste, hatte ich nicht allzu viele Möglichkeiten für die Raumaufteilung. Die für mich beste Anordnung habe ich dann nach reichlicher Überlegung gefunden und mich so für einen Plan entschieden.

2. Das alte Interieur muss raus

Im nächsten Schritt haben wir das Schränkchen, den Hängeschrank, die Chemietoilette und die Duschwanne entfernt. Und erst jetzt offenbarte sich uns der Schaden, welcher sich unter der Duschwanne und der Chemietoilette versteckt hatte. Nämlich ein ordentlicher Wasserschaden, verursacht durch die undichte Chemietoilette … lecker … Das Badezimmer war dank dieses Wasserschadens in einem sehr schlechten Zustand und wir haben es wortwörtlich bis auf den Asphalt zerlegt. Uns war schnell klar, dass dank des Wasserschadens auch die Substanz am Boden und teilweise an den Wänden nicht mehr zu retten war, weshalb wir den Bodenaufbau und Teile der Wände raus reißen und neu aufbauen mussten. Wie wir den Boden und auch die kaputten Teile der Wände wieder aufgebaut haben, habe ich euch in diesem Beitrag bereits genau beschrieben.

3. Der Wiederaufbau

Nachdem wir die Stellen an den Wänden und am Boden, an denen der Wasserschaden sein Unheil hinterlassen hatte, wieder neu aufgebaut hatten, hat Patrik damit begonnen, neue Wasserleitungen und Heizungsrohre zu verlegen. Danach ging es ran an die Unterkonstruktion für den Boden und die Konstruktion für die Dusche, in welcher sich später die Wasseranschlüsse verstecken sollen und an der Oberseite eine Ablage für Duschgel etc. entstehen soll. Im Anschluss hat er damit losgelegt, die Korpusse für unseren Badschrank und die geplante Außendusche zu bauen und anzupassen. Meine Trelino Trockentrenntoilette kam inzwischen auch schon an und wurde im Korpusbau gleich mit eingeplant. Da das WC sich später in den Möbelbau einfügen soll, wurde hier natürlich auf Millimeter genau gearbeitet. Nachdem die Korpusse fertig waren, hat Patrik auch gleich die Möbel aus 10 mm Pappelsperrholz gefertigt und provisorisch eingebaut. Bis er zu 100% zufrieden war, verging natürlich etwas an Zeit und das Ganze wurde das ein oder andere Mal aus und wieder eingebaut.

Nachdem alles unserer Zufriedenheit entsprach, bauten wir die gefertigten Möbel wieder aus und begannen damit, die Wände mit einem PVC Belag zu bekleben. Ich habe mich hier für den günstigsten im Baumarkt erhältlichen PVC Bodenbelag in einer hellen Farbe entschieden. Da dieser im nächsten Schritt Weiß überlackiert wird, war die Optik in diesem Falle Nebensache. Im nächsten Schritt haben wir die neuen Elektrokabel verlegt und außerdem noch eine neue Druckwasserpumpe verbaut. Bei der Verlegung der Stromkabel haben wir für die spätere Befestigung eines Spots, eines der Kabel in der Decke versteckt. Hierfür haben wir die vorhandene Styropordämmung etwas eingeschnitten und das Kabel darin verlegt. Im Anschluss haben wir noch eine 4 mm Pappelsperrholzplatte an die Decke geklebt, um ein schönes, ebenes Ergebnis zu erzielen. Fugen und Übergänge zur Wand haben wir mit Maleracryl verschlossen und erst mal gut trocknen lassen. Ein paar Tage später ging es dann ans lackieren. Hier hatte ich mich für einen Bootslack entschieden, welchen wir auch am Wohnmobildach verwendet hatten. Bootslack ist wasserabweisend und wasserdicht und eignet sich daher perfekt als Anstrich im Wohnmobil Badezimmer. Vom Bootslack habe ich insgesamt drei Schichten aufgetragen und die einzelnen Schichten jeweils gut durchtrocknen lassen.

4. Möbel lackieren und einbauen

Während der Bootslack im Wohnmobil vor sich hin trocknet, habe ich bereits damit begonnen, die gebauten Möbel, Regalböden und Möbeltüren vom Badezimmer zu lackieren. Hierfür habe ich den selben PU-Buntlack verwendet wie für die Möbel im Wohnraum. Für die optimale Haftung und Deckkraft habe ich eine Schicht Universalgrundierung und zwei Schichten Farbe aufgetragen und nach jeder Schicht und ausreichend Trocknungszeit, zwischengeschliffen. Den Lack habe ich in den Ecken und an unzugänglichen Stellen mit dem Pinsel und auf den Flächen mit einer Farbrolle aufgetragen. Für den Korpus der Außendusche habe ich wieder den Bootslack verwendet, um die Außendusche wasserfest zu versiegeln. Nach mehreren Tagen Lackieren und Trocknen waren die Möbel, dann bereit für den finalen Einbau.

Als Erstes bauten wir die Duschwanne ein und nach ein paar kleineren Anpassungen fügten sich auch die Möbel perfekt ins Badezimmer ein. Diese haben wir an mehreren Stellen fest verschraubt und teilweise auch verklebt. Im Zuge des Umbaus hatte ich mich auch noch dazu entschieden, zusätzlich einen Oberschrank zu bauen. Der Platz war vorhanden und zusätzlicher Stauraum konnte nicht schaden. Also hat Patrik sich wieder an die Arbeit gemacht und ein weiteres Möbelstück gezaubert, welches ich im Anschluss wieder lackiert habe. Da ich ein paar coole Highlights ins Badezimmer einbauen wollte, hatte ich mich beim Oberschrank dafür entschieden, die Schranktüren etwas zu verschönern und mit Wiener Geflecht zu bespannen. Auf Griffe habe ich bei den Badschränken verzichtet, da sich die Türen sonst nicht ganz öffnen hätten lassen.

Nachdem wir die Möbel alle eingebaut hatten, haben wir die Platte auf den Unterschrank angebracht. Hierfür haben wir genauso wie im Wohnraum eine Eichenholzplatte verwendet, welche ich vorher zweimal geölt habe. Danach haben wir das Waschbecken, für welches wir eine Salatschüssel von Ikea umfunktioniert haben, angebracht. Wir haben in den Boden der Salatschüssel ein Loch für die Ablaufgarnitur gebohrt und die Schüssel danach zweimal geölt, um sie zu versiegeln. Im Anschluss haben wir das Waschbecken mit Silikon auf der Holzplatte verklebt und die Armatur montiert. Weiter ging es mit der Armatur für die Dusche, der Armatur für die Außendusche, der Steckdose, dem Lichtschalter und den Spots. Da uns der gelieferte Distanzring für den Spot an der Decke jedoch nicht gefallen hat, haben wir kurzerhand aus Resten der Eichenholzplatte selbst etwas Hübsches gezaubert.

5. Der Boden

Im nächsten Step haben wir dann den Boden verlegt. Auch hier haben wir denselben Click Vinyl in Eichenoptik  verwendet wie im Wohnraum. Die Aussparung für die Trockentrenntoilette haben wir hierbei natürlich wieder freigelassen. Durch die herausnehmbare Trockentrenntoilette haben wir auch immer die Möglichkeit, die unter dem Bodenaufbau liegenden Wasserleitungen und Wasserrohre zu kontrollieren und so auf eventuelle Undichtigkeiten aufmerksam zu werden.

6. Die Trockentrenntoilette

Nachdem der Boden verlegt wurde, haben wir uns daran gemacht, alle Ecken und Übergänge mit Silikonfugen abzudichten. Danach haben wir meine Trelino Timber L Trockentrenntoilette final in ihre Aussparung gestellt. Ich habe mich aus mehreren Gründen ganz bewusst für eine Alternative zur Chemietoilette entschieden. Hauptgrund für meine Entscheidung war hierbei auf jeden Fall der Nachhaltigkeitsaspekt. Durch das System einer Trenntoilette bin ich nachhaltiger und autarker unterwegs. Die Entleerung/Reinigung dieser Toilette ist um ein Vielfaches einfacher und unkomplizierter als gegenüber einer Chemietoilette. Und ganz nebenbei spare ich mit einer Trockentrenntoilette auch einen Teil meines wertvollen Wasservorrats. Die Trockentrenntoiletten von Trelino sehen aber auch um einiges hübscher aus als herkömmliche Camping WCs und das Modell Timber fügt sich perfekt in meine Einrichtung ein. Wenn du auch auf der Suche nach einer Alternative zu deiner Chemietoilette bist, schau dich doch mal bei Trelino um, es gibt eine gute Auswahl an verschiedenen Modellen und Größen.

7. Der Feinschliff

Im Anschluss haben wir die Schiene des alten Duschvorhangs passend zurecht gesägt und an die Decke geschraubt. Den neuen Duschvorhang  musste ich etwas in der Länge kürzen, sodass er dann perfekt passte. Nach den ganzen Umbauarbeiten konnte auch die Badezimmertür wieder angebracht werden. Für die Innenseite der Tür habe ich eine Hakenleiste mit ausklappbaren Haken bestellt, welche zugleich super hübsch und super praktisch ist. Hier finden der Schmutzwäschebeutel und auch Handtücher ihren Platz. Außerdem habe ich noch ein einfaches Ikea-Regal mit Makramee verziert und an die Wand angebracht. Aktuell ist noch ein Makramee Vorhang für das Badezimmer Fenster in Arbeit, welcher dem Raum noch etwas mehr Boho Flair einhauchen wird.

Verwendete Materialien:

• Holzlatten 34×34 mm
• Pappelsperrholz 10 mm
• Pappelsperrholz 4 mm
• Wasserschläuche
• Schlauchverbinder
• Schlauchschellen
• Heizungsrohr
• Druckwasserpumpe
• PVC-Belag
• PVC Kleber
• Maleracryl
• Universalgrund
• Bootslack RAL 9010 Weiß in Seidenmatt
• PU-Buntlack Reinweiß seidenmatt
• Pinsel
• Farbroller
• Schleifvlies
• Duschwanne
• Montagekleber
• Wiener Geflecht
• Tacker
• Spots
• Dosen und Schalter
• Eichenholzplatte
• Holzöl
• Bambus-Salatschüssel (Waschbecken)
• Armatur Waschbecken
• Armatur Dusche
• Armatur Außendusche
• Ablaufgarnitur
• Click Vinyl Boden
• Trelino Timber L Trenntoilette
• WC-Rollenhalter
• Duschvorhang
• Hakenleiste
• Ikea Regal

Badezimmer Vorher/Nachher

Na, wie gefällt euch mein kleines, aber feines Wohnmobil Badezimmer?

 

*in freundlicher Zusammenarbeit mit Trelino
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